Rückblick auf die 8. Etappe der Gau-Kreisgrenzwanderung

Den ausführlichen Bericht von Gaukultwart für Heimat und Brauchtum, Jürgen Gruß,  über die 8. Etappe der Kreisgrenzwanderung am 15. April 2018  finden sie hier.

Anbei noch einige Bilder (von Jürgen Maier, Siegfried Melzian, Bernhard Reckels) vom Abschluss vor dem Vereinsheim der OG Wernau.
(Durch anklicken der Bilder erhalten sie eine vergrößerte Darstellung)

     

 

Rückblick auf die 7. Etappe der Gau-Grenzwanderung 2017

Die 7. Etappe der Gau-Grenzwanderung fand am Sonntag, den 14. Mai 2017 statt.

Hier der Bericht von Jürgen Gruß, Gaufachwart für Kultur, Heimat und Brauchtum und
Hauptorganisator der Gau-Grenzwanderung.

Anbei einige Bilder von Gerd Reinauer und Dieter Weiss
(Durch anklicken der Bilder erhalten sie eine vergrößerte Darstellung)

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Rückblick auf die 5. Ettappe der Gau-Grenzwanderung 2015

Ich schenkte den Teilnehmern eine Wanderung

Startort war in Nähe des Platzes mit Brunnen vor dem Eingang der großzügigen Schurwaldhalle am Ortsrand Schanbachs. Wider aller Erwartungen trafen etwa 90 der 139 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in dem für maximal 97 Fahrgäste ausgelegten Linienbus um zehn nach zehn an der Haltestelle „Kreisel“ im größten Aichwalder Ortsteil ein. Dem nervenstarken Fahrer besten Dank. Eine unserer Ortsgruppen ließ es sich bereits eine Stunde früher im vorherigen Bus gut gehen. Die Morgenstimmung um die Gemeinde tat ihr Übriges.

Die durch Vogelstimmen und laue Lüfte durchsetzte vormittägliche Begrüßung tat ihr übriges für Seele und Stimmung. Gauvorsitzender Ulrich Hempel, der mich bei den Kontakten zur Ortsgruppe Weinstadt unterstützte, Vertrauensfrau Hildegard Belge als Gastgeberin und meine Worte legten den Grundstein für einen unter den Mitwanderern und auch wettertechnisch vorbildlichen Wandertag.

Der erste Abschnitt kulissierte am Waldrand entlang zum Karlstein. Strümpfelbach in unseren Gedanken „drunt´ im Tal“, wurde in akzeptabler Höhe auf der Landkreisgrenze umsteuert. Im Juli 2010 wurde vom Verein Schurwaldsternwarte ein Planetenweg eingerichtet, den wir im Rahmen dieser „überirdischen“ Tour bis zum Saturn unter unseren Füßen spürten. Der Planetenweg beginnt bei der Sternwarte am Jugendhaus hinter der Schurwaldhalle.

Am Karlstein ließen wir uns genügend Zeit der Fernsicht und der Heimathistorie zuzuwenden. Wenn schon Herzog Carl Eugen von Württemberg zur Schlichtung von Waldstreitigkeiten am 7. Juni 1793 vom Schlössle Scharnhausen hierauf kam, konnten die offenen Ohren und Augen der Wanderfreundinnen und –freunde das geschichtliche Kraftpaket dieses Platzes spüren. Der Hirschkopf gleich daneben – bot 50 km Fernsicht vom Lemberg bei Weilimdorf über den Asperg bis in den Marbacher Raum. Die Natur hat ihre Blütenteppiche aus den Schutzräumen befreit. Kirschbäume zeigten dem „Weißen Sonntag“ anpassend Meisterleistungen.

Unter dem Namen »Platzverführung« finden wir in der Wiese des Hirschkopfs eingelassenene Stahlplatten. Seit 1993, als das erste Projekt der Kulturregion Stuttgart stattfand, beteiligt sich Weinstadt mit dieser Installation des Künstlers Franz Erhard Walthers, die für die fünf Teilorte stehen daran. Auf sie sind sie ausgerichtet z.B. Strümpfelbach „Antwort“, Großheppach „Bindung“ oder Beutelsbach „Geste“ symbolisierend.

Wir machten uns wieder auf den Weg, bei dem wir uns 220 m Höhenmeter hinunter begaben. Mitten rein mischten sich partiell der Württembergische Weinwanderweg (Rotes Traubensymbol), der Remstal-Höhenweg, den wir am Kernen bei der vierten Etappe der Grenzwanderung 2014 kontaktierten sowie ein naturnahes Stäffelesstück.

Durch das Landgut Burg – mit Blick auf den Silcherort Schnait, den Saffrichhof, den waldbeköpften Schönbühl und Hohengehren näherten wir uns den Weinbergen.

Das Landgut Burg hat nichts mit einer „Burg“ zu tun, sondern geht auf ein 1878 errichtetes Wohnhaus (eine »Villa Burg«) zurück. Später zum Erholungsheim erweitert und von 1957 – 1976 Sitz des deutschen Ablegers der Stanford-University (USA), ist es heute Tagungshotel und Ausflugsgaststätte.

Die komplexe Anlage des mittlerweile geschlossenen Jugendheims Schönbühl entstand ab 1866 aus einem landwirtschaftlichen Gut. Der Turm auf der Waldkuppe gehört zur Landeswasserversorgung. Der schon 1740 genannte Saffrichhof wurde von der Rettungsanstalt Schönbühl aufgekauft und durch Wohnungsneubauten ersetzt.

Notenschlüssel, Achtelnoten auf dem Weg verblassen langsam in den Weinbergen von Endersbach. Gott hilf! Die letzte abverlangte Standfestigkeit der Vereinskollegen und Gäste beanspruchte mein Exkurs übers Käppele (Rest einer alten Kapelle) die „Wiege Württembergs“ sowie den „Armen Konrad“. Das wohl im 15. Jahrhundert vielleicht für Wallfahrten errichtete Käppele diente im 19. Jahrhundert nur noch als Unterstand. Dass der erste Württemberger im 11. Jahrhundert aus der Gegend von Luxemberg (vom Wirdeberg bei Wasserbillig) stamme, habe ich fast zwei Jahrzehnte in meinen Hinweisen kund getan. Nach Professor Hans-Martin Decker-Hauff.

Die Beschäftigung mit dem Thema für jüngste Exkursionen und Ausflüge stieß neue Quellen und Erkenntnisse darüber bei mir auf:
Quelle: J.D.G.Memminger / Beschreibung von Württemberg 1841, Seite 37 / 38

Eine „Warhafftige Underrichtung über die Uffrührn und Handlungen, die sich im Fürstenthumb Wirtemperg im Jahr 1514 zu begeben stattfanden“, meinerseits folgten. Im Jahr 1514 erhoben sich im gesamten Herzogtum Württemberg Untertanen gegen ihre rechtmäßige Herrschaft. Motor des Widerstands war der ‚Arme Konrad‘, eine zunächst im Untergrund agierende, überständisch organisierte Gruppe von Unzufriedenen. Durch die Verbindung von bäuerlichem und städtischem Protest, seine räumliche Ausweitung und seine Bedrohlichkeit für die bestehende Herrschaft, gehört der ‚Aufstand des Armen Konrad‘ zu den bedeutendsten Ereignissen der württembergischen Landesgeschichte.

Vor dem 1965 eingeweihten Rathaus von Beutelsbach erinnert eine Bronzefigur von Karl-Ulrich Nuss an den württembergischen Bauernaufstand des Armen Konrad, der 1514 in Beutelsbach begann und endete.

Das Ziel der fünften Etappe der Grenzwanderung, der Stiftkeller, ein langes Gewölbe nahe der Stiftskirche, war gegen 14.00 Uhr, nach etwa drei Stunden, erreicht. Der Stiftskeller bietet Platz für bis zu 180 Personen. Bei der Tischbestuhlung halfen dankenswerter Weise uns die Albvereinskollegen der Ortsgruppe Weinstadt, die vor acht Jahren das Landesfest unseres Vereines ausrichtete. Für das leibliche Wohl tauschte ein örtlicher Gastronom die Restaurantatmosphäre mit diesem gemütlichen Ambiente.

Ortsgruppenvorsitzende Andrea Simon (Beutelsbach) und „Herzog Ulrich“ (Uli Hempel) stifteten Botschaften, Wortbeiträge zu der geselligen Abschlussveranstaltung. Passend zu diesem Tag stieß Uli spontan entschlossen das Geburtstagsfenster auf, in dem er mir zu persönlichen Glückwünschen einschließlich gemeinsamen Chor, durch den um drei „Mitesser“ angewachsenen „Fanexpress“ im Gewölbekeller, eine große Freude machte.

Ich bedankte mich dafür bei allen durch diese spaßmachende, niemanden aus dem Takt bringende Natur- und Kulturwanderung. Ich sah’s Euch an den Augen an, es steht gut mit dem Hirschgeweih:

Hie gut Württemberg allweg‹.

Jürgen Gruß
Fachwart für Heimat und Brauchtum, April 2015


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Rückblick auf die 4. Etappe der Gau-Grenzwanderung 2014

10 Kilometer durch Wein und Wald

Wanderstrecke

Die vierte Etappe der Grenzwanderung um den Altkreis Esslingen nahm am Sonntag, den 18. Mai einen fruchtigen Anfang. Auf Vorschlag des ehemaligen Vorsitzenden der Ortsgruppe Sulzgries, Robert Bayer, baute ich im vergangenen Herbst Kontakte zu der im Jahre 1937 inmitten des Uhlbacher Dorfgebietes gegründeten Fruchtsaftkelterei Mayer auf. Die Hausherrin und ihre Mitarbeiterinnen schenkten den zwischen 9.30 Uhr und 10.30 Uhr hier am Startort ankommenden Wanderfreundinnen und – freunden aus 13 Ortsgruppen des Esslinger Gaus sowie zwei Individualisten des Stuttgarter Gaus (Ortsgruppe Degerloch) „abgabenfrei“ naturtrübe Eigenprodukte aus heimischen Streuobstwiesen ein. Wem es danach gewesen ist, tauchte seine Zunge in einen Riesling der örtlichen Weingenossenschaft.

Kein Wunder, dass sich Wein & Kultur hier am Rande des Neckartales wohl fühlen. Bilden sie doch einen passenden, wohl inszenierten natürlichen Hintergrund für unsere mit Anstiegen, Waldpartien und Ausprägungen des dörflichen Wohlbefindens durchsetzte Tour. Der älteste Teilnehmer war um die 80 Jahre.

Der erste Wegabschnitt führte sanft ansteigend durch die Weinlagen am Götzenberg. Mit gut begehbaren Kehren schraubt er sich knapp 200 Höhenmeter nach oben zu den Sieben Linden. In der Broschüre „Naturdenkmale in Stuttgart“ sind die schönsten Naturdenkmale Stuttgarts aufgelistet und beschrieben. Eine Liste, auf der die „Sieben Linden“, an dem noch vier der sieben Linden prima erhalten sind, natürlich nicht fehlen dürfen. Ursprünglich waren es sieben alte Linden, die den Waldrand am „Tor“ säumten. Heute sind noch vier der knochigen Riesen erhalten, zwei davon als Baumruine. Die abgegangenen Linden wurden durch junge ersetzt, die sich bereits zu ansehnlichen Bäumen entwickelt haben.

Wir beglückwünschten uns dann gegenseitig für das Topwetter. Weiter in östlicher Richtung. Den Lindholzbach auf dem Waldweg querend, führt der Weg erst einmal wie die Sonne nach oben, aber im Verlauf haben wir so einige knackige Aufstiege zu bewältigen. Günter leiht mir seine Teleskopstöcke, um den angespannten Oberschenkel wenigstens etwas entlasten. Von links kommt das Kaisersträßle über den Schurwald, aber auch der östlichste Grenzstein Stuttgarts ins Blickfeld. Mit der Nr. 133 – deutlich VB für Uhlbach zu erkennen. Das Eintreffen am Kernenturm war für 12.15 Uhr angesetzt.

Hans Schniepp, der Ortsgruppenvorstand vom Schwäbischen Albverein Rommelshausen, wartete bereits mit seinem zehnköpfigen Team auf uns. Der Kernenturm ist der erste vom Schwäbischen Albverein erbaute Turm. Da die flache Kuppe vollständig bewaldet ist, lag es nahe, dort einen Turm zu errichten, der eine volle Rundsicht gewährt. Der Turm wurde in historisierenden Formen in Sandsteinmauerwerk errichtet. Eine Unterstellhütte wurde 1930 angebaut. Mit 513,2 m ü.d.M. ist der Kernen auch der höchste Punkt der Stadt Fellbach.

Die alte Bezeichnung des Kernen ist „Beiburg“. Auch heute noch tragen die Flurstücke auf der Nord- und Westseite diese Bezeichnung. Der Begriff „Kernen“ dürfte von dem östlich liegenden Flurstück „G e r n halde“ abgeleitet sein (wie ein Ger = Speer zulaufend).

Die nun 94 Mitwanderer beschließen mit mir nach der Rast um 13 Uhr weiterzugehen. Die Ostflanke des Kernen hinab. Dann nach Norden abbiegend. Beim Erreichen der Weinbergränder heißt es: Augen auf, Fenster auf – die Fernsicht passt! Vom Eselsberg bei Vaihingen/Enz über den Wunnenstein bis zur Buocher Höhe. Das Auge hat nur die Ausweichmöglichkeit sich in der Nähe bekannte Objekte wie die Silhouette Pattonvilles oder der Korber Höhe zu suchen. Die „Köpfe“ von Korb und Kleinheppach zeigten sich platzwundenfrei. Auf der Buocher Höhe ist ein zukünftiger Windpark geplant.

Über das Neubaugebiet Rotenberger Straße landen wir in Stetten. Zum Schloss, zur Diakonie, früher „Anstalt Stetten“ ist es nicht mehr weit. Vom Park her führen uns die Rommelshauser Kollegen ins Herz der Anlage.

Ein Teil der Gruppe isst und trinkt sich müde, denn die Chefin vom Diakonie-Café La Salle ist extrem geschäftstüchtig , aber dabei charmant und schlagfertig und ich übertreibe nicht mit der Aussage, weit und breit die meisten Kuchen gesehen zu haben. Wanderfreund Gerd von der Ortsgruppe Neuhausen hat bemerkt, dass wir aber jede(r) rund 1.300 Kilokalorien auf der Tour verbraucht haben.

Verbindend kann sein, dass sich mit Hans (Vorstand Rommelshausen) und Gerd (Vorstand Neuhausen/F.) zwei stellvertretende Gauvorsitzende gefunden haben?

Der andere Teil nimmt weiter Kultur auf bei einer Führung durch die Schlosskapelle auf. Als Herzogin Magdalena Sybilla, die Mutter von Herzog Eberhard-Ludwig, dem Erbauer des Ludwigsburger Schlosses in Stetten weilte, wurde während ihres Aufenthaltes 1689 die Schlosskapelle erbaut. Die Gestaltung der Schlosskapelle ist nach pietistischem Vorbild sehr düster, emblemhaft ausgeführt worden.

Ab 16 Uhr machten sich die meisten der fast hundert Wanderfreunde auf den Rückweg mit Linienbussen zu den S-Bahnhöfen in Waiblingen und Fellbach. Viel Vergnügen wünsche ich nun beim Nachvollziehen.

Im Frühjahr 2015 soll die fünfte Etappe in die Landschaft vom Schurwald herab entwickelt sein. Nicht das, was einem passiert spielt eine Rolle, sondern wie wir damit umgehen. Mein Gauobmann Ulrich gab mir zu verstehen mich bei den in Kürze beginnenden Vorbereitungen zu unterstützen. Und wo verstecken sich noch ein paar dafür?

Jürgen Gruß / Gaukulturwart

Begrüßung in Ulbach durch Jürgen Gruß Begrüßung in Ulbach durch Uli Hempel Weinberge bei Uhlbach Grenzstein 133 Kernenturm Am Kernenturm Erläuterungen am Kernenturm Blick auf Stetten Verabschiedung in Stetten

Rückblick auf die 3. Etappe der Gau-Grenzwanderung 2013

Schon der berühmte Dichter aus Frankfurt wusste: Frühlingswanderungen beleben unser Gemüt. So konnten durch die aufblühende Natur auch die 108 Mitwanderer(innen) aus 16 Ortsgruppen des Stuttgarter und Esslinger Gaus selbst zu neuen Höchstformen auflaufen. (2012 waren es bei wärmerem Start 131 Mitwanderer(innen)).

Annähernd wie Faust „vor dem Tor“ seinen Frühlingsmonolog beginnt – Vom Eise befreit sind Strom und Bäche durch des Frühlings holden, belebenden Blick – trafen sich am Vormittag des Sonntag, 28. April am osterglockenverzierten Bereich der Stadtbahnhaltestelle „Ruit“; Wanderfreunde, Bürgersleute und Handwerker, mit denen es offenbar eine unheimlich verbindende Bewandtnis hat. Wir wandern heut ins Schwabenland, ins Schwabenland hinaus, mit frohem Mut und heitrem Sinn, sind überall zu Haus.

Mit einem Fuß hängen Albvereinler und die es werden wollen, noch im Mittelalter. In dem „bunten Gewimmel“, das Faust von seiner Höhe erblickt, geht es um die Fragen, um die es immer geht: Wo geht´s lang? Wer kommt noch alles? Wie viele sind wir? Wird es regnen? Wir starteten über den Sport- und Jugendleiterschule zur Domäne Weil. Die Bäume konnten sich nichts mehr aufheben  und die blühende Verführung nicht mehr aufschieben. Es war paradiesisch. Die Gestütsgeschichte, die Geschichte Weils betrachteten sich am liebsten von Nahem: die Naturdenkmale, Salucci und Pferde.

Sie gehören dazu. “Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein“ ist Selbstbestätigung. Abgefüllt mit allen nur denkbaren Naturgenüssen erreichen wir Mettingen. In manchem Durchblick zum Bahnhof, zur Liebfrauenkirche und zu den Weinbergen treten die heimatkundlichen Heerscharen auf, nachdem der Bahnhofsdurchgang des Halls wegen alle zu großem Gezeter veranlasst hatte. „Selbst von des Berges fernen Pfaden blinkten uns farbige Kleider an.“

Dass alles auch mal eine Unterbrechung benötigt, das machte den meisten Spaß. So erleichterten wir vor den Aufstieg ins „Schlurger“-Gebiet die Rucksäcke. Der „Schlurger vom Ailenberg“ könnte ein Anhänger von Faust sein.

Hier und da die Sinne wie die Rebstöcke sich öffnen lassen, war der Aufgang übers Klingenhölzle zum Melacturm, das überwältigende Schauspiel des Beginns einer neuen Vegetationsphase. Vor dem Hintergrund, dass wir als Ziel nach neun Kilometern und etwa drei Stunden, mit fünf von mir polarisierten Informationsinseln, ein Weingut haben, geraten die Winzer wie die nüchternsten Agrarökonomen, in erwartungsvolle Hoffnung, wenn die Urkräfte ihres Ackerbodens wieder erwachen.

Die Bilder für das innere Erlebnis des Frühlings, lieferten mir diese Bilanz. Der alte Winter in seiner Schwäche, die ohnmächtigen Schauer körnigen Eises oder auch das blaue Band Eduard Mörikes. Wenn wir uns nun erinnern, dann wissen wir: der Tag der Grenzwanderung: Er ist’s.

Wie beim Pudel, der in Faustens Studierzimmer knurrt, fühlten bei der Geschichte des „Mädchens von Esslingen“ einige an sich den Strom der Befriedigung versiegen und „im Durste liegen“. Ein Mädchen wurde auch vor 300 Jahren nicht zur Heldin, in dem sie vorgetäuschte Liebe mit Mordabsichten vereinte, sondern indem es hart an sich arbeitet. Viele predigten einst, dass nur der Mensch etwas wert ist, der über sich hinauswächst. Mephisto hatte wirklich etwas zu bieten

Als dann erreichte der Weg aus irdischer Gebundenheit nun die Sphären Esslinger Weinseligkeit und Stärkung, Die Aufstiegshoffnungen der mit kooperierenden Ortsgruppe Sulzgries und der Weingutbesitzer wurden erfüllt. Zwar erwecken die modernen Medien den Eindruck einer allumfassenden Öffentlichkeit, in der alle von allen und allem wissen könnten, aber ich hielt mich noch bis eine Stunde nach der Begrüßung durch den Hausherren und durch den Ortsgruppenvorsitzenden Bernd Zitzmann mit der Bekanntgabe der Fortsetzung der Grenzwanderung 2014 zurück. Es gibt in Fausts Frühlingsmonolog einen wunderbaren Reim: Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn.

Und auch die Grenzwanderungen von der kahlen zur blühenden Jahreszeit sind eine solche Erfrischung des Gemüts. Die Grenzwanderung führt zusammen. Nächstes Jahr vom Stuttgarter Gau in den Rems-Murr-Gau. Die Wunschmaschine ergab den Sonntag, den 18. Mai 2014 als Fortsetzungstermin. In Richtung Remstal von Uhlbach aus. Die Rommelshäuser helfen mit.

Manche sind danach dann gleich flott aufgebrochen – nur immer weiter und weiter laufen von einem Höhepunkt zum anderen. Fausts eingefleischter Egotrip hat eine auf die Altersentwicklung zurückzuführende Weise Schule gemacht.

Euer / Ihr
Jürgen Gruß

Gaukulturwart
29.04.2013

Begrüßung der Wandergruppe von Jürgen Gruß GGW2013-0002 GGW2013-0003 GGW2013-0004 GGW2013-0005 GGW2013-0006GGW2013-0007 GGW2013-0008 GGW2013-0009GGW2013-0010 GGW2013-0011 GGW2013-0012GGW2013-0013 GGW2013-0014 GGW2013-0015GGW2013-0016 GGW2013-0017 GGW2013-0018 GGW2013-0019 GGW2013-0020 GGW2013-0021 GGW2013-0022 GGW2013-0023 GGW2013-0024 GGW2013-0025 GGW2013-0029 GGW2013-0026 GGW2013-0028 GGW2013-0031 GGW2013-0049  GGW2013-0030 GGW2013-0050  GGW2013-0034 GGW2013-0035 GGW2013-0032 GGW2013-0033GGW2013-0036 GGW2013-0037 GGW2013-0038  GGW2013-0042 GGW2013-0051 GGW2013-0054 GGW2013-0055 GGW2013-0044