Kulturarbeit 2013

Ostern – Oktober 2013

Dass die Kulturarbeit im Esslinger Gau viele Facetten zeigt, hat auch unser Präsident auf der Gauvertreterversammlung in Baltmannsweiler zugestanden. Brauchtum und Heimatliebe kommen darin ebenso vor, wie Offenheit für neue Erfahrungen aus der Vielfalt europäischer Kulturen, die uns bereichern. Althergebrachtes zu erforschen, anzuwenden, zu pflegen und interessiert an noch Unbekanntem sich zu entwickeln ist ein Markenzeichen.
In diesem Sinne wird die Kultur im Gau von zwei Partnern nun schon 25 Jahre lang in vielfältiger, oft erstmaliger Weise gepflegt. Besonders unterstrichen die Volkstanzgruppen im Gau, die Sache mit dem Gaurundwanderweg oder die Zielsetzung durch Zugang auf griechische oder kroatische Bevölkerungskreise unseren „Heimatverein“ zu öffnen.
Mein aufwendigstes Feld der letzten Monate war die Vorbereitung der Wanderführerausbildung für die Wanderfreunde im Gau. Die Plattform bildete etwa 220 nachgewiesenen Bergnamen zwischen Zugspitze und Katzenbuckel, wo damit nicht Elemente am Esslinger Bahnhof gemeint sind. In gut drei Stunden wurden sie als Beitrag der Qualifizierung unserer Wanderführer(innen) vorgestellt. Dass auch drei dabei, deren Erforschung mir nicht gelang und diese sozusagen in den Dap zurückgelegt wurden, blieb bei so manchem Anwesenden hängen. Der Raum, das Gebiet Südschwarzwald mit den meisthöchsten Bergen hatte dabei die größte Vermittlungsdichte den Zuhörern geliefert. Thema 2014: Nicht die Burgen, sondern die Heiligen sind mal an der Reihe, also das was über den Bergen noch liegt. Die Verbindung zwischen Himmel und Erde.Ihre Verbreitung, Ihre Erkennungsmerkmale.
Wanderführer im Esslinger Gau wissen mehr! Aber ihr / Sie können es auch haben. Meldungen auf dieser E-Mail-Adresse:
Dass ich mir für die Heimat- und Wanderakademie immer besondere Dinge ausdenke, ist vielleicht bekannt? Die Kulturarbeit bot sich als Weg ins Herz der Erde zum einen, ins ehemalige Bergwerk Tiefer Stollen bei Wasseralfingen mit seinen Traditionen an oder am Sonntag, 20.10.13 in Form der ersten Wallfahrt im Rahmen der Akademie an. Statt der Nordic-Walking-Stöcke nahmen drei von uns auf diese Tour einen Besen mit. Denn die St.-Rochus-Kapelle bei Aichstetten ist eine so genannte Besenkapelle. Früher wurden nur Reisigbesen zur Kapelle gebracht, wie sie beispielsweise auf alten Bildern Knecht Ruprecht mit sich trägt. Heute aber findet man in der Kapelle das ganze Sortiment des Hausputzes vor: Stubenbesen und Hofbesen aus Plastik, solche aus Rosshaar oder einfache Strohbesen.
St. Rochus und die Besenspende gehen auf die Pest und Symptome von Hautausschlägen Beinleiden und Knieproblemen zurück, deren Eindämmung Wallfahrten mit zum Ziele haben. Das Baden-Württemberg-Ticket erhielt eine völlig neue Deklaration: BW-Ticket = Besen-Wallfahrt-Ticket.

Zum Tag des Denkmals siehe auch diesen Zeitungsbericht: 30.08.2013

Besuch in einer Heimatstube, bei Naturdenkmalen, bei keltischen Grabhügeln, einer Barockkirche und einem Brunnen – Denkmäler, die oft an die Seite gerückt werden und somit nicht so sehr im Mittelpunkt stehen, war das Thema. Zwanzig Teilnehmer(innen), insbesondere aus der Ortsgruppe Denkendorf waren auf dieser Tour mit von der Partie.

Am Sonntag 28. April fand die 3. Etappe der Grenzwanderung entlang des Altkreises Esslingen statt. 108 Wanderer hatten sich an der Stadtbahnhaltestelle in Ruit eingefunden und wanderten durch den Wald an der Parksiedlung vorbei unter meiner Regie hinab nach Weil. Nach einer Informationspause ging es über Brühl und den Neckarsteg weiter nach Mettingen. An der Kelter wurde nochmals eine Rast eingelegt. Von dort aus zogen die Wanderer durch die Weinberge hinauf zum Ailenberg mit dem Melacturm und weiter an den Rüdener Ortsrand. Nach ca. 3stündigem Marsch wurde das Weingut Bayer erreicht. Dort fand dann auch der Abschluss dieser schönen Tour statt. Den Sulzgrieser Wanderfreunden sei an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die dortige gute Bewirtung – Mitbetreuung gesagt.

Ortsgruppenausflüge nach Gernsbach und Rastatt für die OG Berkheim, nach Ansbach für die OG Baltmannsweiler und Reichenbach, nach Lindau für die OG Plochingen und nach Lauffen am Neckar für die OG Ruit sind weitere Felder meiner Kulturarbeit.

Hinzu kommen die beiden anderen Gauortsgruppen Waldhausen bei Lorch, mit denen ich nach Calw ging, es aufzeigte und die Ortsgruppe von Waiblingen-Hegnach mit der auf Meersburg sich unsere Aufmerksamkeit richtete.

Bei der Gauvertreterversammlung im Vereinsraum der Ortsgruppe Baltmannsweiler am 21.10.2013 wurde zusammen mit den anderen Fachwarten ich wieder einstimmig zum Fachwart für Heimat und Brauchtum, gewählt. Genauso  wurden ein stellvertretender Vorsitzender sowie die fünf Beisitzer wiedergewählt. Nun darf ich wieder der Ressortleiter sein und dies schon 1988.

Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht.“ Dieses Sprichwort mag stimmen, jedoch sieht es in der Realität anders aus. Es werden Menschen benötigt, die sich auch für das Wohl, die Umwelt und die Erforschung unserer Grundlagen einsetzen.

Jürgen Gruß, Gaukulturwart des Esslinger Gaues
21.10.2013