Wanderführerfortbildung am 02.08.2014 in Ruit

Thema: “Heilige entdecken und erkennen”

Am Samstag, 02. August 2014 fand im Vereinsraum der Ortsgruppe Ostfildern-Ruit der 23. Wanderführerlehrgang in 23 Jahren für gewiefte Hasen und solche, die es werden wollen, statt. Diese Kurse sind legale Drogen um die Wanderungen und Besichtigungsfahrten nachhaltig und kursbestimmend zu unterstützen. Momente im Wanderreigen, die zeigen, welche Spezialitäten die Wege bieten.

Jeder darf seines Wegs diese selbstentwickelten Angebote als eine praktische Einführung in den Bereich Kulturarbeit und deren Aufwertung auflesen. Die Wanderfreundin / der Wanderfreund soll seine individuelle Freiheit der Wissensaneignung in persönlicher Eigenverantwortung nutzen. Dies ist eine Maxime meiner Kulturarbeit im Esslinger Gau.

„Einführung“ in das jeweilige Thema wäre zu wenig gesagt. Jedes Referat birgt auch einige Denkanstöße und Anregungen zur Diskussion, wie die 24 Teilnehmer(innen) und ich es praktizierten. Eine am Tisch besuchte kurze Zeit vor dem Seminar mit anderen Ulrich von Augsburg, ein andere brachte den Nachnamen des Gründers des Dominikanerordens Guzman in die Runde ein und wo er ihn „entdeckte“.

Wichtig zu betonen ist, dass die Anwendungen nicht nachkontrolliert werden und Wiedergabe zwei Seiten der gleichen Medaille sind. Beide stehen in der heutigen Zeit allerdings im Kreuzfeuer des ausufernden Internets.

In der Kürze liegt zwar die Würze. Vor allem wäre die Kürze eines Lehrgangs dieser Art einer Unzufriedenheit bei den Anwesenden geschuldet. Sie freuten sich über die durch zwei zwanzigminütige Pausen gegliederte Informationsveranstaltung. Es sind zahlreiche Möglichkeiten, die sich bieten die Themen zu beleben. Ich sehe für die Ortsgruppen viele zur Wiedergabe gegebene Chancen und vor allem auch tendenziell sinkende Kosten, da die Anwendbarkeit sich auf mehrere Kolleginnen und Kollegen in den Ortsgruppen verteilen ließe. Die Interessierten kamen aus zehn Ortsgruppen.

An dieser Stelle sollte der Hinweis gegeben sein, dass das Thema aus den Reihen der Anwesenden festgelegt wird. Für kommendes Jahr, 2015, ist es das Thema „Berühmte Schwaben“, nicht nur die mit dem Streichholzkopf. Daraus entwickele ich nun innerhalb eines Jahres auf der durchaus aus dem Nichts erzeugten Abstimmungsblase den zu verbreitenden Stoff.

Einen anderen überraschenden Zusammenhang zeigen die Wanderführerseminare im Bereich der Einmaligkeit auf, oder? Sie sind theoretisch auch für die Wanderfreunde in unserem auf grenzschreitende Zusammenarbeit ausgerichtet in anderen Gauen abrufbar, aber bis heute ist dies nicht erfolgt. Der Platz am Stammtisch des Schwäbischen Albvereins ist möglich. Damit können mein Vorstand und ich sagen, dass der Esslinger Gau mit seinen 19 Ortsgruppen auf der Basis Heimatkunde und Brauchtum sich als der gebildetste, der schlauste Gau im Vereinsgebiet darstellt.

Nüchtern erscheint dies nur auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick erkennen alle die Vorzüge der heimat- oder landeskundlichen Orientierung. Sobald z. B. Kapellen und andere Gotteshäuser an einer Strecke ihre Profite abwerfen, stellen die Kenntnisse über die Schutzpatrone werthaltige Übermittlungsgüter dar. In der Ecke ist ein Heiliger mit einer Säge, wer ist das? Simon. Oder wem bekannt, dass der heilige Wolfgang Reichenauer Klosterschüler war?

„Werthaltig“ ist nach Petrus der Schlüsselbegriff für Interessierte. Heiliger und Ortsname werden dann regelrecht einprägsam. Auf diesem Weg wird auf Übermittlung für deren Erhaltung gearbeitet.

Demgegenüber sind auch die Angebote im Rahmen der Heimat- und Wanderakademie heute so, dass wir sie wertschätzen. Nicht nur einige wenige sollten sich darin aufmachen. Aber auch die wenigen tragen etwas zur Aufzucht und Verbreitung bei, weil eben die Kenntnis, das heißt, deren Verbreitung, an die Teilnehmer(innen) wichtig und nur gegen Profit zu geben sei, verboten gehört.

Wir erleben es ja vor allem heutzutage, dass die gesamte heimat- und landeskundliche Szene in Fällen weitgehend staatshörig ist. Und solange sich die Verbreitung von Landeskunde und Heimatlichem in unserem Verein, auf einem Markt ohne Staatskohle durchsetzen muss, werden wir auch weiterhin wenig Kritik an den derzeitigen Zuständen hören, uns immer engagierter einbringen zu dürfen.

Ich danke allen Teilnehmern und Verbreitenden für die aufgelockerte Wanderführerfortbildung und deren Beiträge. Freiwillige Gemeinschaften schaffen die eigene Themenversorgung effizienter.

In unserem Teil des Albvereins, dem Esslinger Gau, haben sich auch über Jahrhundert oft einige der figurenreichsten, friedlichsten, erhaltenswertesten Bauwerke entwickelt, die die Geschichte unter anderem hervorgebracht hat. Mehr oder weniger mit Heiligen oder Engeln dekoriert. Was könnte alles noch erschaffen geblieben sein, wenn nicht die von den Mächtigen der Wirtschaft herbeigeführte Inflation produktives und traditionelles Vermögen aufzehren würde? Wir wissen es nicht genau.

Aber solange es Themenwünsche gibt, gibt es einen jährlichen Wanderführerlehrgang im Esslinger Gau. Bleibt schlau. Nazarius, Gervasius, Protasius, Pankratius, Laurentius.

Hier finden Sie verschiedene Bilder zum Thema.

Jürgen Gruß
Gaukulturwart